Eine Frau mit Rektusdiastase trägt einen schwarzen Sport-BH und schwarze Unterwäsche. Sie steht bei natürlichem Licht mit einer Hand an der Hüfte und einem Teil ihres Gesichts außerhalb des Rahmens.

Rektusdiastase

Bauchgurt & Co. – Warum sie keine Wunderwaffe bei Rektusdiastasen sind

Viele frischgebackene Mamas greifen nach der Geburt zu Bauchgurten oder Stützbändern, in der Hoffnung, dass sie die Bauchmuskeln „zusammenziehen“ und die Rektusdiastase verschwinden lassen. Klingt verlockend, aber leider ist das kein Ersatz für funktionelles Training.

Problem 1: Inaktivität der Haltemuskulatur

  • Bauchgurt & Co. übernehmen die Arbeit, die eigentlich deine eigenen tiefen Bauchmuskeln leisten sollten.
  • Wenn die Muskeln nicht aktiv arbeiten, verlernt der Körper, Spannung aufzubauen – genau das, was wir für Stabilität brauchen.
  • Ergebnis: Die Bauchwand bleibt schwach, die Rektusdiastase wird nicht funktionell verbessert.

Problem 2: Zu viel Druck auf den Beckenboden

  • Ein enger Bauchgurt erzeugt hohen Druck nach unten – direkt auf den Beckenboden.
  • Besonders nach Geburt oder bei bestehender Schwäche kann das Blasenschwäche, Senkungen oder Schmerzen begünstigen.
  • Stabilität von Bauch und Beckenboden ist ein Team, das nicht durch äußere Hilfsmittel ersetzt werden kann.

Problem 3: Kurzfristiger Effekt, langfristig kein Nutzen

  • Bauchgurt kann kurzfristig „optisch“ etwas zusammenziehen, aber die Rektusdiastase wird nicht geheilt.
  • Dauerhafte Verbesserung erfordert funktionelle Aktivierung der tiefen Bauch- und Beckenbodenmuskeln.
  • Ohne Training sind die Muskeln weiter überdehnt und schwach, sobald der Gurt abgenommen wird.

Der richtige Weg

  1. Tiefe Bauchmuskeln aktivieren: Transversus Abdominis, Beckenboden & Rumpf
  2. Haltung trainieren: Aufrechte Position, Becken neutral, Brustkorb locker
  3. Sanfte Bewegung & Atemübungen: Zwerchfell und Beckenboden harmonisch einsetzen
  4. Alltagsintegration: Kleine Übungen mehrmals täglich, ohne Hilfsmittel, fördern langfristige Stabilität

Fazit

Bauchgurte und Stützbänder können kurzfristig stützen, ersetzen aber keinesfalls funktionelles Training.
Wer auf die Aktivierung der eigenen Muskulatur setzt, baut nachhaltig Stabilität auf – und schützt dabei gleichzeitig den Beckenboden.

Merksatz: Bauchgurt = optischer Helfer, Muskeltraining = funktioneller Erfolg.